Die Zeit vergeht…

Dem geneigten Leser mag es scheinen als hätten wir keine guten Jahre… Karlotta ist am 03.06.2021 über die Regenbogenbrücke gegangen! Nach 14,5 Jahren wollte der Himmel nicht mehr warten! Dafür muss ich Verständnis haben, auch Engel müssen irgendwann nach Hause. Es waren die Komplikationen ihres Blasenkrebses die mich am Ende bewogen haben meiner Lotte keine weiteren Schmerzen zuzumuten. Stolz, ohne langes Siechtum und voller Vertrauen ist meine Grande Dame in meinen Armen eingeschlafen.Es war der letzte Dienst den ich ihr erweisen konnte und ich bin unendlich Dankbar für die Zeit mit dieser großartigen Hündin! Einfach ein guter Hund…

Nun ist fast August und irgendwie Still… Wuselten in Spitzenzeiten 16 Pfoten um mich herum sind es nun nur noch 8. Wobei 4 davon zu Lilly gehören und Lilly gehört zu Emma und Emma zieht bald aus… Bleibt nur noch der Frost in meiner Nähe… Dem lieben Gott sei es getrommelt und gepfiffen das die verrückte Trude noch auf dem Grundstück wohnt, sonst wäre es zu still… Und einmal die Woche kommt die Nala zu Besuch, auch so ein verrücktes Huhn!

Nala, Trude und Frosti haben mittlerweile ihre ersten Hürden bzgl. Zuchtzulassung genommen. Hüftröntgen okay, erste Ausstellungen „im Sack“! Wobei Frosti auf seiner ersten Ausstellung auch gleich den fettesten Bock ganz Loxstedts geschossen hat: Richterin abschnappen beim Zähne gucken. Herzlichen Glückwunsch zum Rauswurf und Danke für nichts… Ist schon ziemlich peinlich! Was mir im ersten Moment als absolutes „No Go“ erschien ist mir bei näherer Betrachtung der Situation im Filmdokument und ausgiebigem Gespräch mit unserem Ausbilder gar nicht mehr so unangenehm. Ich kann meinen Hund verstehen! Ungefragt und unangekündigt greift die Richterin seitlich stehend in die Lefze des Hundes und will im „Vorbeigehen“ schnell die Zähne beschauen… Das ist ein „No Go“! Im übrigen auch ein „No Go“ von mir, den Hund in diese Situation zu lassen und ihn nicht zu schützen… Asche auf mein Haupt! Natürlich bleibt festzuhalten, das Frost nicht unkompliziert ist im Umgang mit ihm unbekannten Personen! Dies ist vor allem den schlechten, bis fast unmöglichen Prägemöglichkeiten durch den Lockdown in den ersten 6 Monaten seines Lebens zu „verdanken“. Von März bist Mitte Mai 2020 war Kontakt mit fremden Menschen unmöglich und die wichtigsten Wochen im Leben eines Welpen verstrichen. Für Frost, der sowieso eher vorsichtig neue Situationen erkundet, nicht die besten Voraussetzungen um ins Leben zu starten. Nun ist Frost kein bissiger Hund, er mag halt ungefragte Zudringlichkeiten nicht… Und ganz ehrlich: Das ist sein gutes Recht!

Vor kurzem an unserer Küste geschehen: Ein junger Schweinswal verirrt sich in die Nähe des Strandes. Er wird von Erwachsenen eingekreist, festgehalten und von 20 dazugerufenen Kindern begrabscht und umarmt. Muss für Selfies herhalten. Der Wal stirbt im Verlauf vermutlich am Stress… Ganz ehrlich? Ich kann gar nicht soviel essen wie ich kotzen möchte! Was für Ars…geigen meinen eigentlich, das sie alles angrabbeln dürfen was sie sehen. Mit was für einer Selbstverständlichkeit wird die Individualdistanz eines Tieres respektlos missachtet… Anderer Strand: Eine Babyrobbe wird von Touristen im Sand gefunden! Erste Aktion? Robbe hochheben, Selfie machen! Wie bescheuert sind Menschen??? Dieser Heuler ist jetzt in der Seehundauffangstation… seine Mutter nimmt ihn nicht mehr an, er riecht nach Mensch! Super Aktion… Stadtspaziergang mit Frost! „Der ist aber süß!“ Sprachs und stürzt sich auf ihn! Erwachsene Hundehalterin! „Der mag das nicht so gern…“! Ja, aber man wolle ja nur streicheln! Sag ich: „Ich fummel doch auch nicht ungefragt in ihrem Gesicht rum…“ Sagt sie: „Das würde ihr nichts ausmachen, das wäre nicht schlimm“ Erst nachdem der Gatte dem „wilden Streichelnwollen und ich bin so ein Hundefreundzeigenmüssen“ seiner Frau einhalt gebot, konnten wir in Ruhe unser Eis essen! Und darum: Meine Hunde müssen sich nicht ungefragt von jedem anfassen lassen! Es ist eine Unart einfach jeden Hund anfassen zu wollen, ich habe das noch nie gemocht! Wenn ich so einen Hund gewollt hätte, würde mich ein Labradoodle begleiten ;-)! Was natürlich nicht heißt, der Hund muss sich nie anfassen lassen! Wenn es Not tut und ich es ihm sage, hat er dies zu dulden. Aber eben auch nur dann…

Trotz allem wurde Frost natürlich erst mal wieder bei seinem Ausbilder (er kennt Frost seit 1 Jahr) vorstellig;-) Gerade wenn es um die Frage Zuchthund ja oder nein geht bedarf es einer eingehenden Überprüfung. Bissige und gefährliche Hunde haben in der Zucht tatsächlich nichts zu suchen und die Frage stellt sich mir nun mal. Zur Kompetenz des Trainers: Aktiver Diensthundeführer eines Leichenspürhundes der Polizei, zuständig für den Ankauf von Diensthunden im Land, erfahrener Züchter und geprüfter Ausbilder für Diensthundeführer der Polizei! Ich würde sagen: Der kann Hunde schon beurteilen! Ergebnis: Frosti hat das Herz auf dem rechten Fleck und ist kein gefährlicher Hund!!! Einfach ein Briard, ein Rüde noch dazu, mit gesundem Selbstbewusstsein, einer ordentlichen Portion Empathie und einer gesunden Vorsicht…

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